Derzeit macht der spektakuläre Kauf des Nachrichtendienstes “Twitter” durch keinen Geringeren als Elon Musk in Höhe von 44 Milliarden USD die mediale Runde. Viele Menschen stellen sich (zurecht?) die Frage, wie es zu dieser doch recht hohen Unternehmensbewertung durch den “serial entrepreneur” kommen konnte?

Ebenfalls macht aktuell eine Apple TV Serie von sich Reden, welche sich um das “Unicorn” WeWork dreht. In dieser achtteiligen Mini-Serie wird der spektakuläre Aufstieg (und auch Fall?) von Co-Founder und Ex-CEO Adam Neumann nacherzählt, und an manchen Stellen könnte einem bei den teilweise schwindelerregenden Summen, mit denen in der Show hantiert wird, ganz mulmig werden.

Da wir auf unserer Website ja u.a. versuchen, das Thema Unternehmensbewertungen näher zu beleuchten, sind wir bei den doch starken Schwankungen bei der Bewertung dieser und weiterer Unternehmen neugierig geworden. 

Lag etwa der Wert von “WeWork” je nach Quelle in 2017 noch bei 20 Milliarden USD, so stieg er in 2019 rasant auf 47 Milliarden an, um dann im September 2021 beim doch recht verspäteten Börsengang (IPO) einen Start mit gerade einmal neun Milliarden USD hinzulegen.

Wie kann es zu solch massiven Schwankungen bei modernen Unternehmensbewertungen kommen?

Zunächst einmal ist festzustellen, dass es eine ganze Reihe an Bewertungsverfahren gibt, die teilweise zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen kommen können. 

Gerade bei Internetunternehmen können immense Skalierungseffekte auftreten, die ein rasantes Wachstum der Unternehmen ermöglichen, und damit auch Unternehmensbewertungen, die nach klassischen Maßstäben kaum abgebildet werden können.

Unternehmensverkauf von Instagram an Facebook

In diesem Zusammenhang könnte man auch noch einmal den medienwirksamen Verkauf von Instagram an Facebook / Mark Zuckerberg erwähnen. Dieser hatte zur Überraschung vieler Menschen Instagram kurz vor dem geplanten Börsengang für knappe 1 Milliarde USD gekauft.

Nun ist dieser spektakuläre Unternehmenskauf mittlerweile schon mehr als zehn Jahr her, doch auch in diesem Fall stellen sich selbst Branchenkenner oftmals die Frage, wie es zu solch (imaginären?) astronomischen Bewertungen kommen kann. Man bedenke, dass Instagram zu dem Zeitpunkt ein Team von 13 Mitarbeiter:innen hatte.